In „Das Wunderbare“ besucht der Ich-Erzähler als reifer Mann seinen ehemaligen besten Freund und Schulkameraden Rohde, der als gut situierter Ehemann und Eckpfeiler der Gemeinde ein beschauliches Familienleben führt. Da sie beide als Jugendliche die Leidenschaft zur Kunst teilten und ihre Zukunft diesbezüglich gestalten wollten, blickt der Ich-Erzähler leicht arrogant auf das Leben seines ehemaligen Geistesverwandten, den er zunächst als eine Art „biederes angepasstes Schaf“ betrachtet und ist um so erstaunter als Rohde ihm eine höchst außergewöhnliche Erfahrung schildert, in welcher er nach einem Burnout während der Studienzeit sich auf ein ziellose Reise in abgelegene Naturgegenden begibt und dort unter märchenhaft anmutenden Rahmenbedingungen auf mysteriöse Weise die Bekanntschaft einer Frau macht... „Drei Minuten Roman“ erzählt von einem jungen Mann, der sich sein Erbe ausbezahlen lässt, um einem protzigen Lebensstil zu frönen. Er benutzt andere Menschen und luxuriöse Situationen, um wie er sagt daraus Erfahrungen abzuleiten, welche er gedenkt literarisch aufzuarbeiten. Gewissermaßen verfolgt er die Absicht Emotionen zu simulieren, weil er glaubt über diesen zu stehen. „Ein Gang vors Tor“ ist die Geschichte des Lukas, der von einem Orakel, bestehend aus drei alten Frauen, prophezeit bekommt, dass egal was er „jenseits des Tores“, also in der Fremde, unternimmt, seine Handlungen seinen Träumen nicht genügen werden. Lukas sieht das anders und zieht los zu Abenteuern, bei welchen er die halbe Welt in Schutt und Asche legt, kehrt schließlich zum Orakel zurück, welches behauptet, dass es ihm seine chronische Unzufriedenheit ja vorausgesagt hätte. Daraufhin zieht Lukas zum zweiten Mal los. „Fulvia“ ist Mutter von vier erwachsenen, überwiegend unverheirateten Töchtern, die diesen die näheren Umstände des Kennenlernens und Heiratens ihres verstorbenen Ehemanns erzählt. In „Die Gemme“ sammelt ein Antiquitätenhändler und Hofrat Gemmen und bekommt schließlich ein ganz besonderes Exemplar in seine Hände – besonders deswegen, weil diese Gemme in spezieller Beziehung zu seiner Jugend steht. Den zwei anwesenden Gehilfen erzählt nun der Hofrat die Geschichte dieser Gemme, in deren Mittelpunkt eine geriebene Madame fatale steht, die nicht nur mit außergewöhnlicher Schönheit und einer gehörigen Portion krimineller Energie gesegnet ist, sondern zudem dem Antiquitätenhändler gehörig den Kopf verdreht. Am Ende der Geschichte offenbart sich zudem ein nicht gelöstes Rätsel, aber dadurch steht der Hofrat auch nicht unbedingt klüger da als zuvor.
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